Bis zum Erwerb durch die Familie Reckfort befand sich der Hof seit mindestens 1604 im Eigentum der Familie Essing. Der letzte „Essing“ auf dem Gräftenhof wohnte dort bis 1951. Dann verpachtete er den Hof bis 1971 an seinen Vetter Alfons Temming.
Im Jahre 1972 entschloß sich der Landwirt Karl Essing, seinen alten Familienbesitz zu verkaufen. Er fand einen Käufer, der sich aber nur für das zum Hof gehörende Land interssierte. So konnte der damals 35 jährige Hochbauingenieur Friedrich-Wilhelm Reckfort den „Resthof“ erwerben.
Nachdem F.-W. Reckfort Ende 1972 mit seiner Familie nach Nordwalde gezogen war übertrug er sein Architekturbüro in Münster einem Nachfolger, widmete sich von da an der Instandsetzung und der Wiederherstellung des möglichst historisch getreuen Zustands des Hofes und baute den Schäfereibetrieb auf. 1976 machte F.-W. Reckfort die Gesellenprüfung als Landwirt und legte 1979 die Meisterprüfung als Schäfer ab.
Nach der Übernahme des Betriebes durch seinen Sohn Martin im Jahre 1987 vollendete F.-W. Reckfort ein früher begonnenes Studium und promovierte 1992 an der Universität Münster zum Doktor der Philosophie mit einer Hauptarbeit im Fachbereich Volkskunde zum Thema: „Über den ausgestorbenen Beruf des Wanderschäfers“.
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